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3.5. Individuelle Förderung an der GGS Bösensell

a) Grundlagen
Individuelle Förderung ist ein umfassendes Konzept schulischen Handelns und orientiert sich in der pädagogischen Haltung an der Individualität des einzelnen Schülers. Lernen ist ein aktiver Prozess und wird in Selbstorganisation aufgebaut, der Lehrer vermittelt kein Wissen sondern er hat die Aufgabe, stimulierende Lernangebote bereit zu stellen und Unterstützung anzubieten.
In der Schuleingangsphase an den Grundschulen in NRW lernen alle Schülerinnen und Schüler mit individuellen Lernvoraussetzungen in einer heterogenen Lerngruppe. „Alle Schülerinnen und Schüler haben eine Recht individuell gefördert und herausgefordert zu werden.“ (RP, Münster, Neugestaltung der Schuleingangsphase). Die Verweildauer in der Schuleingangsphase ist abhängig von den Lern- und Entwicklungsfortschritten der Schülerinnen und Schüler und variiert von ein bis drei Schuljahren. „Über eine individuelle Lernzeit wird am Ende der Eingangsphase entschieden. Ein drittes Schuljahr in der Schuleingangsphase wird nicht auf die Schulpflicht angerechnet.“ (RP, Münster, Schuleingangsphase)
Im Qualitätstableau NRW unter dem Inhaltsbereich 2 „Lehrern und Lernen“ ist der Auftrag der individuellen Förderung unserer Schülerinnen und Schüler ausdrücklich hervor gehoben:
• unter dem Aspekt Kompetenzorientierung (Punkt 2.2.) fördert die Schule Lern-, Methoden- und Medienkompetenzen
• unter dem Aspekt „Lern- und Bildungsangebot“ (Punkt 2.3.) wird ein differenziertes unterrichtliches Angebot gefordert
• unter dem Aspekt „Feedback und Beratung“ (Punkt 2.5.) sollen Lernentwicklungs- und Leistungsrückmeldung in Feedbackprozesse eingebunden werden
• unter dem Aspekt „Schülerorientierung und Umgang mit Heterogenität (Punkt 2.6.) wird ausdrücklich hervor gehoben, dass die Planung und Gestaltung des Unterrichts sich an den Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler orientieren soll
„Individuelles Fördern ist dort gegeben, wo die Lehrkraft Lernstandsdiagnosen für jedes Kind erstellt und durch innere Differenzierung auf die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder eingeht, ohne die Aufgabenstellung aus den Augen zu verlieren.“ (Hilbert Meyer)
Das heißt, dass individuelle Förderung Bestandteil des gesamten Unterrichts ist und auf einer kontinuierlichen Diagnostik basiert, die sich von Klasse 1 bis Klasse 4 erstreckt (vgl. Diagnoseverfahren an der GGS Bösensell, Kapitel 3.2.). Die förderdiagnostischen Beobachtungen und Tests, die bei allen Kindern durchgeführt werden, bilden die Basis für die individuelle Förderung und für die Führung von Förderplänen (vgl. Inklusion an der GGS Bösensell, Kapitel 3.6.). Von vorneherein sollte es Ziel sein, vorschulische, schulische und außerschulische Förderung abzustimmen und zu dokumentieren.

b) Bereiche der individuellen Förderung an der GGS Bösensell
• Übergang KITA – Grundschule
• Optimierung der Wahrnehmungsbereiche
• Körperkoordination (Gleichgewicht)
• Sprachkonzept
• rhythmische Fähigkeiten
• Berücksichtigung der Interessen und Fähigkeiten der Kinder
• Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
• Rechenschwierigkeiten
• Begabtenförderung
• Sozialkompetenz

c) Formen der individuellen Förderung an der GGS Bösensell
• jahrgangsgebundene Klassen
• Klassenlehrerinnen/-lehrer-Prinzip
• Patenschaften
• Gemeinsames Lernen
• Kooperation mit außerschulischen Partnern
• Zusammenarbeit mit der KITA
• Elternmitarbeit
• Förderung in der OGTS
• spezieller Förderunterricht (LRS)
• Förderdiagnostische Tests und Beobachtungen
• Beobachtungen der Erstklässler in den ersten sechs Wochen:
    Einordnung der verschiedenen Lerntypen
    Einordnung der Arbeitshaltung
    Training Sozialverhalten (Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit, Spiele in der Kleingruppe)
    Augen-Hand-Koordination
    Feinmotorik
    Artikulation
    Orientierung im Raum
    Ordnungssysteme bedienen
    Ziffern benennen, Mengen, Zahlen zuordnen
• Führen von Förderplänen über die gesamte Schulzeit
• Arbeitspläne in Mathematik und Deutsch
• Stoffverteilungspläne in Quartalen
• individueller Tagesplan, später Wochenplan
• begleiteter Hausaufgabenplan
• Kleingruppenunterricht mit Kindern mit festgestelltem AOSF und Risikokinder im GU
• individuelle Unterstützung durch Klassenlehrer, Fachlehrer, Sonderpädagogin und die Schulsozialarbeiterin
• Berücksichtigung von besonderen Begabungen
• Zusatzmaterial für besonders leistungsstarke Kinder
• differenzierte Materialien unter anderem
    zieldifferente Materialien, möglichst aus dem derzeit verwendeten Unterrichtswerk (siehe Liste für Kolleginnen)
    zieldifferente Lernzielkontrollen, möglichst aus dem derzeit verwendeten Unterrichtswerk (siehe Liste für Kolleginnen)
    Lernwerkstatt
    Basiskurs von Matinko
    Digitale Medien
• Sprachförderung für Migranten
• Austausch der Kollegen über die individuelle Förderung

 

Stand: 1.10.2018