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Konzept zum Umgang mit neuen Medien an der GGS Bösensell

Wenn wir als Grundschule die Kinder da abholen wollen, wo sie stehen, müssen wir die mediale Ausstattung der Kinderzimmer wahrnehmen: Computer, Tablet und Handy sind dort Realität. Die Grundschule soll für Chancengleichheit sorgen und allen Kindern eine grundlegende Medien-, Informations- und Kommunikationskompetenz vermitteln. Dabei wird es immer wichtiger, die Kinder neben bestimmten Wissenskompetenzen mit Grundqualifikationen auszustatten, die sie auf ihr späteres Leben vorbereiten. Hierzu gehört neben der Sozialkompetenz in zunehmendem Maße die Medienkompetenz.
Die Entwicklung der Informations- und Wissensgesellschaft macht es notwendig, Schülern einen kompetenten Umgang mit Medien zu vermitteln. Dies ist auch für die Grundschule eine Herausforderung. Hier müssen die Grundlagen zur Entfaltung der Medienkompetenz gelegt werden. Kinder nutzen die digitalen Medien vorwiegend für Computerspiele, die meisten zeigen eine geringe Hemmschwelle im Umgang mit dem Gerät. Auf dieser Grundlage beginnt die Arbeit in der Grundschule. Dort soll den Kindern gezeigt werden, wie sie den Bereich Computer eigenverantwortlich als Medium nutzen, aber auch kritisch mit ihm umgehen können. Er soll als Arbeitsgerät im alltäglichen Leben erfahren werden, dabei soll auch deutlich werden, dass Lernprozesse weiter im Kopf stattfinden.

 

Computerausstattung der Schule

Die GGS Bösensell nutzt das Internet vielseitig. Wir verfügen
- über einen schnellen Glasfaseranschluss und über ein W-LAN-Netz im gesamten Schulgebäude
- einen Medienraum mit 16 Computern und mit einem Smartboard mit Dokumentenkamera und internetfähigem Lehrer-PC, verbunden mit einem zentralen Drucker im Kopierraum
- zwei Schüler-Laptops in jedem Klassenraum, verbunden mit dem Schulnetz und mit Zugriff im Internet auf ausgewählte Portale
- ein Smartboard in allen Klassen, ausgestattet mit einer Dokumentenkamera, einem Lehrer-PC mit Internetzugang, einem Klassen-Tablet (mit dem Smartboard verbunden über ein Apple-TV)
- über einen Musikraum mit einem Smartboard mit PC und Internetzugang
- über einen Lehrer-PC im Lehrerzimmer
- in jeder Jahrgangsstufe über einen Satz von 15 Tablets, alle eingebunden in unser schulinternes W-Lan-Netz
Der technische Support wir über den Schulträger geliefert.


PC/Medien-Einsatz im Unterricht

Derzeit nutzen die Schüler die Lernwerkstatt, Antolin und den Mathepiraten als  Lernprogramme, die auf einem zentralen Server liegen. Dabei sind im Wesentlichen die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht vertreten.  Zudem ist auch Software zur Wahrnehmungs- und Konzentrationsförderung vorhanden. Auch unsere Kinder ohne Deutschkenntnisse erarbeiten sich einen Grundwortschatz am PC. Die Computer stehen den Kindern in Phasen der individuellen Arbeit zur Verfügung. Zum Umgang mit PC und anderen digitalen Medien wurde vereinbart, dass alle Schüler ab dem Schuljahr 2018/19 aufbauend mit Hilfe des Medienpasses auf den Umgang mit PC und anderen digitalen Medien vorbereitet werden. Es werden systemisch einheitliche Regeln in den einzelnen Lerngruppen erarbeitet und deren Einhaltung regelmäßig evaluiert. Digitale Medien werden gezielt und mit festen Arbeitsaufträgen im Förderunterricht sowie im fast allen Fächern eingesetzt. Als besonders effektiv hat sich das Arbeiten im Unterricht mit dem Smartboard in Verbindung mit der digitalen Kamera erwiesen. So können kurzfristig, ohne großen Aufwand und für alle darstellbar, Informationen, Hörbeispiele, Bilder von Künstlern… aus dem Internet gesucht und genutzt oder Schülerergebnisse gut sichtbar präsentiert werden. Ebenso können erarbeitete Tafelbilder gespeichert und langfristig für Wiederholungsphasen und als Basis für die weitere Arbeit genutzt werden. In der Regel werden Kleingruppen bzw. einzelne Schüler von der Lehrerin in die Arbeit mit einem Programm eingewiesen. Diese Schüler sollen dann ihr Wissen als Experten oder Helfer an die Mitschüler weitergeben. Zur Diagnostik werden die PCs im Lesen und in Mathematik mit dem Quop-Programm genutzt. Hierzu wird vorzugsweise der Medienraum genutzt, damit alle Kinder zur gleichen Zeit die Tests/Übungen durchlaufen können.
Im Unterricht arbeiten die Kinder mit den Tablets und nutzen hier verschiedene Apps. Hierfür erarbeitete die Schule dieses Medienkonzept. Die GGS Bösensell erarbeitete im Schuljahr 2019/20 verbindliche Absprachen und Nutzungsformate für das Tablet, die dann auch in die Arbeitspläne der einzelnen Fächer eingearbeitet wurden. Eine Übersicht hierzu bilden die Kompetenzerwartungen am Ende des 4. Schuljahres im Anhang dieses Konzeptes. Dies wird aufgrund der rasanten technischen Entwicklung regelmäßig evaluiert, überarbeitet und ergänzt werden.

Im Schuljahr 2020/21 wurde IServ eingeführt. IServ ist ein auf Debian basierender, kostenpflichtiger Schulserver, der den Aufbau eines Schulnetzwerks inklusive Webportal ermöglicht. Dieses Portal nutzen wir nun für die Kommunikation mit den Eltern, Kindern und der Kolleginnen untereinander. Im Distanzunterricht arbeiten die Kinder mit Lernplänen und bekommen einen Teil ihrer Aufgaben über IServ bereitgestellt. Ebenso können die Kinder/Klassen Ergebnisse des  Unterrichts in digitaler Form und unter Berücksichtigung des Datenschutzes der gesamten Schule zugänglich zu machen.


Kompetenzen des Lehrpersonals

Alle Kolleginnen nutzen den Computer und das Internet für die Vorbereitung des Unterrichts, das Erstellen von Unterrichtsmaterial und zur Anfertigung der Zeugnisse. Sie können mit einem Textverarbeitungsprogramm umgehen und haben an Einführungskursen und Fortbildungsveranstaltungen teilgenommen. Die Homepage unserer Schule wurde federführend von einer Kollegin erstellt und wird stets aktualisiert. Sie gibt allgemeine Informationen über die Grundschule Bösensell, die Belange des Fördervereins und der Betreuung.

In den vergangenen Wochen hat sich das Kollegium mit dem Einsatz neuer Medien im Unterricht in einer Fortbildung auseinandergesetzt. Hier und in der weiteren Konferenzarbeit wurden verschiedene Nutzungsformate von Tablets erarbeitet. Diese wurden und werden systematisch in die Arbeitspläne der entsprechenden Fächer eingearbeitet.

Um den Umgang mit den neuen Medien für die Schüler adäquat im Unterricht einzubinden, müssen für die Kolleginnen regelmäßig Fortbildungsmaßnahmen angeboten werden. Auch der Umgang mit dem Smartboard und IServ wird regelmäßig durch Fortbildungsmaßnahmen unterstützt.

 

Schwerpunkte

Zusammenfassend werden an der GGS Bösensell folgende Schwerpunkte gesetzt:

1. Die Schule bahnt systemisch mit Hilfe des Medienpasses die Medienkompetenz der Schüler/innen an.

2. Die Kinder haben die Möglichkeit, mit Lern-, Förder-, Stütz- und Übungsprogrammen nach ihrem individuellem Lernstand zu üben, Gelerntes zu sichern und anzuwenden sowie Neues dazu zu lernen.

3. Sie lernen den Computer als eine Möglichkeit der Wissensvermittlung und Informationsbeschaffung kennen. Dabei gilt es, die Informationsflut zu steuern und auszuwählen, darum sind an unserer Schule für die Kinder nur ausgewählte Seiten freigeschaltet. Die Arbeit am PC bietet somit Möglichkeiten eines selbstgesteuerten und selbstbestimmten Lernens.

4. Die Nutzung des Internets bietet der Schule Chancen der Information (z. B. Internetrecherchen), der Präsentation (z. B. Websites) und der Kommunikation (z. B. E-Mail). Die Schule soll den Kindern das dazu notwendige Werkzeug und Know-how an die Hand geben (z. B. Umgang mit Tastatur, Maus, Benutzeroberfläche, CD-Rom, Textverarbeitung, Internet).

5. Die Arbeit am PC und Tablet bietet neue Möglichkeiten des kooperativen Arbeitens und Lernens. Die Kinder sollen lernen, im Team zu arbeiten und sich als Team zu bewähren. Erworbenes Wissen sollen sie an Mitschüler weitergeben und ihre Fähigkeiten verantwortlich anderen zur Verfügung stellen.

Um diesen Zielen näher zu kommen, stellen wir uns die Arbeit mit dem Computer in den ersten beiden Jahrgängen wie folgt vor:
Durch entsprechende Trainingsprogramme machen sich die Kinder zunächst mit Tastatur und Maus und dem Tablet vertraut und nutzen die installierten fächerspezifischen Lernprogramme zur ergänzenden Aufarbeitung fachlicher Defizite.
Die Kinder in höheren Jahrgängen arbeiten mit einem Textverarbeitungsprogramm und mit oben genannter Lernsoftware. Hinzu kommt schließlich die Internetnutzung. Die Kinder lernen hier z. B. sich eigenständig über Kindersuchmaschinen Informationen aus dem Netz zu beschaffen. Die Tablets werden in allen Jahrgangsstufen nach dem an unserer Schule vereinbarten Arbeitsplänen und Kompetenzerwartungen eingesetzt. 

 

Perspektiven

Sieht man den Computer und das Tablet als zusätzliches Medium, um Lernen erfolgreich gestalten zu können, verbessert sein Einsatz die Qualität des Unterrichts. Zudem ermöglichen die neuen Medien in Verbindung mit offenen Unterrichtsformen das selbstständige und individuelle Lernen; der zunehmenden Heterogenität der Lerngruppen wird dabei in besonderem Maße Rechnung getragen. 
Einsatzmöglichkeiten sind in den unterschiedlichen Fächern im Klassenunterricht, im Fachunterricht und im Förderunterricht gegeben. Die Computer in den Medienecken können beim Arbeiten an Lernstationen, als Bestandteil des Wochenplans genutzt werden. Sie können immer da eingesetzt werden, wo selbstständiges und individuelles Lernen gefördert werden soll. Häufig geschieht dies auch, um Unterschiede im Arbeitstempo aufzufangen oder um Lese-, Schreib- und Rechenfertigkeiten individuell zu festigen.
Zur Unterstützung bei Präsentation und Information dienen das Tafelbild, der Overheadprojektor, DVD Spieler und Beamer, aber auch im Medienraum, Musikraum und in den Klassenräumen ein Smartboard mit Dokumentenkamera. Zur Wiederholung und gezielten Vertiefung eines Lerninhalts erlauben diese Medien eine vielfältige Sichtweise mit geänderter Perspektive in unterschiedlichen Präsentationsformen. Außerdem dienen sie der Merkfähigkeit, indem bereits Bekanntes noch einmal neu dargestellt wird.
Durch den Einsatz von IServ sind wir außerdem in der Lage, Filme direkt vom Medienzentrum in Coesfeld herunterzuladen (Edmond, Landschaftsverband Westfalen-Lippe).

 

Stand 1.3.21